Verkauf des Anwesens Reithohl 12, Immobilie der Karl-Martin-Graff-Stiftung – interfraktioneller Antrag

In nichtöffentlicher Sitzung am 13. Juli 2022 wurde der Ortschaftsrat über die Absichten der Verwaltung informiert, das Anwesen Reithohl 12, Immobilie der Karl-Martin-Graff-Stiftung, zu verkaufen. Die Begründung lautet Sanierungsstau in Höhe von 1,6 Mio. Euro.
In der Vergangenheit wurden in Notfällen Arbeiten am Haus durchgeführt, weitere notwendige Reparaturen stehen seit langem an. Da das Haus zum Vermögen der Karl-MartinGraff-Stiftung gehört, wurden dafür keine Mittel im städt. Haushalt eingestellt und der Zustand des Hauses wurde über Jahre hingenommen.

Die derzeitige Kaltmiete fließt dem Stiftungszweck zu. Bei einem Verkauf ist zu befürchten, dass bei der derzeitigen Zinslage keine höheren Erträge zu erzielen sind und inflationär bedingt das Stiftungsvermögen an Wert verliert. Aufgrund des langjährigen Mietverhältnisses (47 Jahre) sowie des hohen Alters und des Gesundheitszustandes der Mieter ist eine Kündigung aus sozialen Gesichtspunkten nicht vertretbar und juristisch kaum durchsetzbar. Eine Sanierung im bewohnten Zustand wäre eine
Zumutung für die Bewohner. Daher sehen wir einen Verkauf zum jetzigen Zeitpunkt als nicht vertretbar an.

Wir beantragen daher

• Mit dem Verkauf des Objektes abzuwarten, bis es nicht mehr bewohnt ist.
• Keine umfangreiche Sanierung im bewohnten Zustand vorzunehmen. Reparaturen reichen nach wie vor aus.
• Dringende Reparaturen sind durchzuführen. Dazu halten wir es für erforderlich, dass Ortsbaumeister/Ortsbaumeisterin sich persönlich und vor Ort mit dem Mieter austauschen.
• Für die durchzuführenden Maßnahmen ist der Kostenrahmen detailliert auszuarbeiten und dem Ortschaftsrat vorzustellen. Zur Finanzierung sollen liquide Mittel der Stiftung (rund 112.000 Euro) herangezogen werden. Zur Begründung: die Miete ist eine regelmäßige Einnahme und ermöglicht Ausschüttungen gemäß des Stiftungszwecks, daraus entsteht auch eine Verpflichtung zur Erhaltung der Bausubstanz.

Park(ing) Day in Grötzingen

Am 16.9.2022 gab es auch in Grötzingen den Parkin(ing) Day.

Warum schon wieder ein englischer Begriff? Das war eine der Fragen, die von Besucher:innen gestellt wurde. Der Begriff bezeichnet einen internationalen Aktionstag, der immer am am dritten Freitag im September stattfindet.

In Grötzingen konnte man ihn in der Mühlstraße erleben. Auf zwei Parkplätzen direkt vor der Bäckerei Nussbaumer waren statt Autos gemütlich beieinander sitzende und diskutierende Menschen zu sehen. Ein kleiner Flohmarkt auf Spendenbasis zu Gunsten des Kinder- und Jugendhauses Grötzingen, das Spielmaterialien für die jungen und jung gebliebenen Besucher:innen der Aktion zu Verfügung hatte, war auch zu finden. Denn der Sinn des Parking Days ist zu zeigen, dass Parkplätze öffentlicher Raum sind und von allen auf vielfältige Art und Weise genutzt werden können. Es ist nicht selbstverständlich, dass so viel Platz, welcher der Allgemeinheit gehört, mit Autos zugestellt wird.

Die positive Wirkung von freier Fläche im Ortskern mit einem freien Blick auf den Niddaplatz sowie eine bessere Sicht für alle Verkehrsteilnehmende konnte bei dieser Aktion sehr gut erlebt werden.

Ein Danke an alle, die mit uns ins Gespräch gekommen sind. Es grüßen die Grüne Liste Grötzingen und Jörg Heil vom Naturkostladen.